Sunfire baut seine erste Produktionsstätte für Alkali-Elektrolyseure in Deutschland auf

Bereit für Wasserstoff-Großprojekte: Sunfire erhöht die Fertigungskapazität für Alkali-Elektrolyseure bis 2023 auf 500 MW/Jahr

Dresden, 7. Oktober 2021

Mit der Erweiterung seiner Produktpalette um die alkalische Druck-Wasserelektrolyse hat das Dresdner Unternehmen im Januar 2021 die Weichen für eine zügige Skalierung gestellt. Nun stellt Sunfire konkrete Pläne vor. Bis 2023 wird das Unternehmen in Deutschland eine Produktionsstätte zur Serienfertigung alkalischer Elektrolyseure mit einer Kapazität von 500 MW/Jahr errichten – ein weiterer Ausbau auf mehr als 1 GW/Jahr ist bereits in Planung.1)

„Seit unserer Firmengründung im Jahr 2010 haben wir an die Elektrolyse als Schlüsseltechnologie zur Klimaneutralität geglaubt, sie weiterentwickelt und in Demonstrationsprojekten erprobt. Jetzt ist es an der Zeit, ihre Potenziale voll auszuschöpfen. Deshalb werden wir unsere jährliche Produktionskapazität von Alkali-Elektrolyseuren von derzeit 40 MW/Jahr bis zum Jahr 2023 auf mindestens 500 MW/Jahr ausweiten“, verkündet Sunfire-CEO Nils Aldag. Seit sich immer mehr Länder zur Klimaneutralität bekennen, verspürt das Dresdener Unternehmen eine enorme Nachfrage. „Ambitionierte Vorgaben zur Reduktion der CO2-Emissionen in allen Wirtschaftssektoren werden bis 2030 zu einem raschen Wachstum des globalen Wasserstoffmarktes führen. Daher planen wir bereits eine weitere Skalierung auf mindestens 1 GW/Jahr", stellt Aldag in Aussicht und betont: „Wegen der hervorragenden Bedingungen fokussieren wir uns dabei auf den Standort Deutschland.“

Elektrolyse von Wasser ist die einzige Möglichkeit, grünen – CO2-neutral produzierten – Wasserstoff herzustellen. Dieser wird als Rohstoff und Energieträger einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung jener Industrien leisten, die derzeit einen gewaltigen CO2-Fußabdruck hinterlassen. Dazu gehören die Stahl- und Chemieindustrie, Raffinerien und die Luftfahrt. Auf dem Weg zur Klimaneutralität haben zahlreiche EU-Mitgliedsstaaten dieses Potenzial erkannt und eigene Wasserstoffstrategien auf den Weg gebracht. Damit grüner Wasserstoff im benötigten Umfang zur Verfügung steht, muss die weltweite Elektrolyse-Kapazität rasant ausgebaut werden. Während sich die Gesamtkapazität installierter Anlagen bislang noch im dreistelligen Megawattbereich bewegt, wird der Bedarf allein in der EU bis 2030 auf 40 GW steigen. Kürzlich hat die Internationale Energieagentur (IEA) vorgerechnet, dass zu diesem Zeitpunkt weltweit bereits 850 GW Elektrolyse-Kapazität benötigt werden, um Klimaneutralität bis 2045 zu gewährleisten.

Sunfire war bislang vor allem für seine innovativen Hochtemperatur-Elektrolyseure (SOEC) bekannt und gilt in diesem Segment als Marktführer. „Dank ihrer unübertroffenen Effizienz wird sich die SOEC-Elektrolyse in verschiedenen Anwendungsbereichen als die bevorzugte Technologie durchsetzen“, ist Nils Aldag überzeugt. Bevor die junge Technologie im industriellen Maßstab eingesetzt werden kann, wird sie mit Hochdruck weiterentwickelt. „Damit wir aber schon jetzt die Nachfrage unserer Kunden bedienen können, bauen wir parallel unsere Produktionskapazität für die Alkali-Elektrolyse aus“, erklärt der Sunfire-CEO. „Wir sind bereit für Projekte im 100 MW-Maßstab!“

Die robusten Druck-Alkali-Elektrolyseure haben sich bereits über Jahrzehnte in Industrieanwendungen bewährt. Um von diesem Vorsprung zu profitieren, hatte Sunfire im Januar 2021 das Schweizer Alkali-Unternehmen Industrie Haute Technology SA (IHT) übernommen, das über eine weltweite Betriebserfahrung von mehr als 70 Jahren verfügt. Von dieser Entscheidung profitieren nun Sunfires Kunden. „Wir können ihnen die zuverlässigste und kosteneffizienteste Technologie anbieten, die derzeit auf dem Markt erhältlich ist. Wenn wir Alkali-Elektrolyseure in Serie fertigen, sinken die Kosten für die Herstellung von grünem Wasserstoff für unsere Kunden weiter“, erklärt Sunfire-COO Bernhard Zwinz, der in der Vergangenheit bereits erfolgreich industrielle Skalierungspläne erstellt und umgesetzt hat.

1) Die endgültige Investitionsentscheidung wird nach Abschluss der Standortauswahl getroffen. Sie steht unter dem Vorbehalt der erforderlichen Finanzierung, einschließlich der im Rahmen des IPCEI-Prozesses beantragten Mittel. Im Mai 2021 wurde Sunfire für eine Förderung im Rahmen eines gemeinsamen europäischen Wasserstoffprojekts ("Hydrogen IPCEI" – Important Project of Common European Interest) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ausgewählt. In den kommenden Monaten wird die Europäische Kommission in einem Notifizierungsverfahren die Vereinbarkeit mit dem EU-Beihilferecht prüfen.